Interview mit der Schauspielerin Aditi Rao Hydari aus Padmaavat

Aditi Rao Hydari in PADMAAVAT.

Die Schauspielerin aus einer adeligen Familie spielt in PADMAAVAT, der im Rahmen der Indischen Filmtage gezeigt wird, eine bedeutende Nebenrolle als Königin Mehrunisa und Filmpartnerin von Ranveer Singh. Im Rahmen des Chalo India Festivals in Münster gab es auch schon eine Skype-Konferenz mit ihr, bei der Besucher der Schauspielerin persönlich Fragen stellen konnten. Im Interview mit dem deutschen Bollywood-Magazin ISHQ letztes Jahr sprach sie unter anderem eingehend über ihre Rolle in dem opulenten Kostümdrama. Hier ein Auszug daraus:

 

Sie kennen Ihren PADMAAVAT-Co-Star Ranveer Singh schon sehr lange. Inzwischen ist er sehr erfolgreich und hatte nicht viele Rückschläge zu verarbeiten. Hat ihn das in irgendeiner Form verändert oder war er schon immer so selbstbewusst?
Ich möchte eigentlich nicht hinter Ranveers Rücken über ihn reden. Aber ich habe vor acht Jahren mit ihm gearbeitet, dabei ging es um eine Tanz-Installation von Shaad Ali (Regisseur von BUNTY & BABLI) in Paris. Er ist eigentlich noch immer derselbe Mensch. Er ist noch genauso liebevoll, lebensfroh, engagiert bei seiner Arbeit und enthusiastisch. Er hat noch genauso viel Energie wie damals. Zu der Zeit hatte noch keiner von uns Arbeit, da wir beide noch Newcomer waren in dem Geschäft. Er gibt immer alles und das ist beeindruckend.

Und wie war es, jetzt wieder mit ihm zu arbeiten?
Wir waren nun schon länger befreundet, also machte es natürlich Spaß mit ihm zu arbeiten. Die Beziehung unserer Figuren war natürlich sehr intensiv. Das ist die Sorte Film, bei der man voll und ganz eintauchen muss. Es gab also nicht viele Momente, in denen wir abschalten und entspannen konnten. Wir mussten uns immer auf etwas vorbereiten. Aber wir haben auch manchmal zusammen zu Mittag gegessen und uns unterhalten. Ich habe ihn wirklich sehr gerne. Wir verstehen uns gut und ich vertraue ihm. Ich weiß, dass er auf mich aufpasst und das ist toll. Er würde zum Beispiel sagen: „Ich bin so stolz auf dich. Ich habe gesehen, was du gemacht hast!“ Er ist ein wirklich guter Mensch.

Als ich zum ersten mal den Trailer sah, dachte ich schon, dass die Khiljis etwas wie Barbaren dargestellt werden im Film. Ich denke, Ihre Figur balanciert das vielleicht etwas aus. Aber ist es möglich, dass die Beschwerden der Rajputen während der Dreharbeiten zu einer solchen Darstellung führten oder war das alles Sanjay Leela Bhansalis Vision?
Ich denke, Sanjay Sir hat sich ziemlich an seine Vision gehalten. Vielleicht hat sich die Tonart etwas verändert, aber das kann ich wirklich nicht sagen. Das ist etwas sehr Persönliches für einen Filmemacher, wie man mit so etwas umgeht. Also kann ich das nur schwer kommentieren. Aber ich kenne den Kritikpunkt und ich denke nicht, dass es die Intention war, die Figur so darzustellen. Es sollte eher seine obsessive Persönlichkeit und gestörte Habgier unterstreichen, seine Entschlossenheit. Ranveer hat das auf eine bestimmte Art gespielt, wegen der sich das vielleicht so angefühlt hat. Letztendlich war er ein Eroberer. Alauddin Khilji war auch bekannt für viele Reformen und hat – historisch gesehen – auch viele beeindruckende Sachen gemacht. Aber in dieser Geschichte geht es um einen Aspekt seines Lebens und seiner Persönlichkeit. Um das herauszubringen, wurde es auf eine bestimmte Art und Weise dargestellt. Aber die Absicht war nicht, ihn als Barbaren zu zeigen.
In seinem Leben gibt es aber auch eine Person, die Reinheit, Wahrheit und Güte verkörpert. Mehrunisa repräsentiert sozusagen das Gute in seinem Leben. Ich fand dieses Gleichgewicht zwischen diesen beiden – das Yin und Yang – war wirklich wichtig. Auf den ersten Blick denkt man sofort, dass sie das komplette Gegenteil voneinander sind. Er ist diese extrem maskuline, raue Energie und sie ist sehr feminin, voller Liebe und reinen Herzens. Das finde ich so faszinierend. Wenn man Ranveer vor sich hat, reagiert man ganz instinktiv auf das, was er macht.
Sanjay Sir hatte außerdem sehr genaue Vorstellungen, was er mit Mehru machen wollte. Sie sieht vielleicht zerbrechlich, sanft, grazil und königlich – wie eine Prinzessin eben – aus, aber zugleich ist sie auch furchtlos, weil sie eine Prinzessin ist. Als Jalaluddins Tochter schaut sie ihm furchtlos in die Augen. Ich finde, das ist so wundervoll an ihr und Sanjay Sir hat sich entschieden, sie so zu zeigen. Sie ist kein Opfer ihrer Umstände. Sie hält dagegen und zugleich ist sie verantwortlich für den Khilji-Clan.

Deswegen hatten wir uns eigentlich auch gewünscht, dass die Rolle etwas größer wäre, denn es gibt da so viel zu erkunden.
Aber in der Geschichte geht es ja nicht um Khilji und Mehru. Eigentlich geht es um die Königin Padmavati und um Khiljis Besessenheit von ihr. Er hat sie nicht einmal gesehen. Seine Fixierung basiert also nur auf etwas, was ihm erzählt wird und und das will er unbedingt besitzen. Ob es um Land, Frauen oder Edelsteine geht – wenn er etwas haben will, dann macht er alles, um es zu bekommen. Darum geht es also. Man kann dann nicht mittendrin einen anderen Aspekt seines Lebens beleuchten. Außerdem finde ich, dass Sanjay Sir und der Drehbuchautor, Mehrunisa sehr schön ausgearbeitet haben. In den paar Zeilen, die sie sagt und in den wenigen Szenen, kommt ihr Charakter so wundervoll rüber. Ich weiß jetzt, warum Sanjay Sir zu Beginn zu mir sagte: „Es ist eine besondere Rolle und du wirst in den Credits als spezieller Gastauftritt genannt.“ Ich hatte auch kein Problem, als er sagte, dass wir vorher nicht darüber reden sollten. Denn er meinte, wenn der Film erscheint, werden die Leute von der Figur berührt sein. Und es ist wahr, das ist genau, was passiert ist. Ich bin wirklich überwältigt von den Rückmeldungen, die ich bekommen habe.

An einer Stelle sagt Ihre Figur, dass sie Alauddin Khilji kein Verbrechen begehen lassen will. Glauben Sie Mehrunisa versucht, Khilji zu ändern oder nutzt sie ihren Status, um anderen zu helfen, die er terrorisiert?
Ich denke, es ist eine Kombination aus beidem. Am Anfang, wenn er sagt, dass er sie zur Frau nehmen will, weiß man zum Beispiel, dass sie eine Jugendliebe verbindet. Sie ist 16, als sie ihn heiratet, und sie ist verliebt in ihn. Er hat einfach etwas. Ich finde zum Beispiel interessant, dass es da schon Respekt zwischen den beiden gibt. Sie ist seine Königin. Es liegt natürlich in seiner Natur, dass er sie herumschubst, aber das schüchtert sie nicht ein, denn sie weiß, dass er es sich mit ihr auch nicht verscherzen will. Sie weiß schon, dass er sie liebt und dass er ihren Status als Königin anerkennt. Sie hat ihre Würde und sie kennt ihren Platz und den hält sie selbstbewusst inne.
Wenn sie also am Ende zu ihm sagt, dass sie ihn dieses Verbrechen nicht begehen lassen will, macht sie das zum einen, weil sie ihn liebt. Sie repräsentiert aber auch das Gute in Khilji, das man sonst nicht sieht. Sie fungiert also als sein Gewissen. Er ist wie ein selbstverliebtes Tier, das macht, was es will und ihre größte Stärke ist ihre Selbstlosigkeit. Ich denke, sie möchte den Menschen helfen, aber sie will auch den Mann, den sie liebt, vor seiner Sünde bewahren. Sie ist wirklich ein sehr reiner und schöner Charakter. Sie versucht als Prinzessin ihren Leuten und ihrer eigenen Verantwortung gerecht werden.

Das ist nun schon das zweite Mal, dass Sie eine Frau spielen, die in einen Mann verliebt ist, der einem Angst einjagen kann. Das erste Mal war natürlich Mani Ratnams Kaatru Veliyidai. Sie spielen das so gut, dass man das wirklich glaubt. Aber können Sie Frauen verstehen, die solche Männer lieben, obwohl sie sie respektlos behandeln?
Okay, ich sehe das in beiden Fällen etwas anders – sowohl in Kaatru Veliyidai als auch hier: Man kann respektlos behandelt werden, aber solange man demjenigen die Stirn bietet und sich nicht unterkriegen lässt, verliert man auch keinen Respekt. Wenn man sich das aber gefallen lässt und erlaubt, dass so etwas mit einem gemacht wird, dann ist das respektlos. Wenn man schlecht behandelt wird, dann kann man das auch ändern. Die Leute respektieren dich nur, wenn du dich selbst respektierst. In Kaatru Veliyidai und in Padmaavat haben die Männer das Problem, dass sie sehr besitzergreifend sind, ihre Wut nicht kontrollieren können und arrogant sind. Beide Männer haben das. Aber die Frauen halten dagegen und deswegen hören die Beziehungen auch auf, ungesund zu sein. Sie lassen sich das nicht gefallen.
Wenn man einen Film guckt, dann kommt es sehr darauf an, wie man das als Zuschauer wahrnimmt. Ich fand zum Beispiel nicht, dass meine Figur in diesen Filmen misshandelt wird. Denn irgendwo ziehen meine Charaktere Grenzen und sagen: „Sorry, Junge, so geht das nicht.“
Ich denke, es erfordert viel Mut, jemandem in die Augen zu schauen und zu sagen, dass man ihn liebt. Die meisten Menschen aus unserer Generation können das überhaupt nicht, weil sie Angst haben. Wenn zum Beispiel Leela aus Mani Sirs Film vor diesem Mann steht und ihm sagt: „Du hast dich nicht im Griff und ich denke, du bist nicht bereit hierfür. Ich kann nicht mit dir zusammen sein, wenn du so bist. Aber es ist eine Tatsache, dass ich dich liebe und es bricht mir das Herz, dich zu verlassen. Aber ich muss dich verlassen.“ Da steckt so viel Würde und Mut drin. Es ist eigentlich der Mann, der völlig kaputt ist. Er ist verletzt und er hat selbst überhaupt keine Kontrolle über die Situation. Er weiß überhaupt nicht, wie er daraus hervorgehen soll, wie er der Mann sein kann, der er für sie sein will. Deswegen sind die Frauen die Starken in diesen Geschichten. Viele Leute haben sich bei Leela gefragt, warum sie zu diesem Mann zurück geht. Mani Sir ist ein sehr intelligenter Filmemacher, der gerne Metaphern verwendet. Wenn er also nach einiger Zeit zurückkehrt – er hat Berge und Seen überwunden, die seine innere Reise symbolisieren – und sich geändert hat, dann nimmt sie ihn zurück, weil sie ihn von ganzem Herzen liebt. Aber sollte er sich nicht geändert haben, dann würde sie ihn wieder verlassen.
Ich denke beide Filmemacher haben diesen Frauen viel Handlungsmacht und Respekt gegeben, deswegen würde ich abstreiten, dass sie in schädlichen Beziehungen stecken. Diese Männer sind sicherlich verkorkst und die Frauen sind sehr großzügig, aber nicht auf eine unterlegene Art. Deswegen LIEBE ich diese beiden Figuren. Ich habe sie als starke Frauen gespielt, nicht als Opfer und ich denke, das ist es, was den Leuten gefiel – abgesehen davon wie sie geschrieben und inszeniert wurden, natürlich.

Klar, das sieht man auf jeden Fall. Vielleicht ist es nur unangenehm zu sehen, weil man im Hinterkopf hat, dass es eben viele Frauen in ungesunden Beziehungen gibt, die auch wirklich diese Männer lieben, aber eben nicht für sich selbst einstehen können.
Ja, absolut! Aber man sieht diese Frau – die sehr feminin ist, die sanft, liebevoll verständnisvoll, geduldig ist – und sie schaut diesem Mann in die Augen und sagt ihm: „Ich liebe dich, aber ich kann das nicht ertragen.“ Mehr Frauen sollten das so machen.
Ich habe von beiden Figuren sehr viel gelernt, denn ich bin ihnen sehr ähnlich. Ich meine, natürlich sehe ich so aus wie sie (lacht), aber auch von der Persönlichkeit her: Ich bin sehr sensibel und liebevoll. Ich glaube an die Liebe. Ich habe daraus mitgenommen, dass diese Emotionen einem viel Kraft verleihen und furchtlos machen. Das hat mich sehr inspiriert.

Sie haben in der Vergangenheit auch gesagt, dass Sie Feministin sind. In Bollywood muss man da aber sicher manchmal Szenen drehen, die einem widerstreben. Versuchen Sie dann die Filmemacher umzustimmen oder wollen Sie kein Theater machen?
Tatsächlich finde ich das sehr wichtig. Als Mädchen reagiert man auf Manches sicherlich sensibler, weil man bestimmte Erfahrungen gemacht hat. Man ist also sensibilisiert für die Sachen, die um einen herum geschehen. So viele Leute um mich herum sprechen über solche Themen und ich bin in einem Umfeld mit Gleichberechtigung aufgewachsen. Geschlechterdiskriminierung habe ich nie erfahren und es ist nicht in meine Psyche eingedrungen. Wenn Leute sich dann in einer abweichenden Art äußern, dann möchte ich sie darauf hinweisen und das mache ich dann auch. So ist das zum Beispiel zuletzt bei den Dreharbeiten von Bhoomi geschehen. In dem Film geht es um ein Mädchen, das auf dem Land vergewaltigt wird. Sie stellt sich gemeinsam mit ihrem Vater gegen ihre Vergewaltiger. Ich habe den
Film gemacht, weil ich dachte, er könnte ein ländliches Publikum erreichen. Aber der Grundton des Films war ein anderer als es auf dem Papier schien. Ich weiß nicht, ob sie meine Anmerkungen angenommen haben. An manchen Stellen, haben sie etwas verändert, an anderen nicht. Aber das hängt am Ende vom Regisseur ab, denn Film ist ein Medium des Regisseurs. Als Schauspieler kann man also auf gewisse Änderungen bestehen und seine Sichtweise erklären. Aber wenn man für einen Film unterschrieben hat, dann muss man diesen auch durchziehen. Es gibt da eine Szene im Film, nachdem sie dieses traumatische Erlebnis hatte, in der der Vater des Mädchens sehr bedrückt ist und sie sagt zu ihm: „Wie lange willst du noch weinen? Ich will mich nun einfach wieder auf mein Leben konzentrieren.“ Im Original lautete die Zeile: „Was soll‘s, wenn die Welt sich nicht verändert? Wir können uns verändern.“ Das hat mich sehr aufgeregt und ich wollte das so nicht sagen. In vielen solcher Fälle gibt man den Mädchen das Gefühl, dass sie etwas falsch gemacht haben. Die Welt soll sich also nicht verändert, aber diese Mädchen sollen sich anpassen, um diesen Verbrechen zu entgehen. Das ist doch nicht richtig. Warum sollen wir uns ändern? Wir haben also eine Weile darüber diskutiert und der Regisseur war sehr offen für meinen Vorschlag, aber der Autor nicht. Ich habe mich allerdings durchgesetzt, weil ich das so nicht sagen konnte. Den Film habe ich gemacht, damit diese Mädchen sehen, dass das so etwas nicht das Ende ihres Lebens ist. Sie können danach in Würde weiterleben. Es ist tatsächlich die Schande eines anderen und nicht deine. Jetzt heißt es im Film: „Ja, vielleicht wird sich die Welt nicht verändern, aber ich kann noch immer erhobenen Hauptes und in Würde leben und furchtlos andere vor diesem Schicksal bewahren.“ Nach einiger Zeit hatte ich auch Unterstützung dafür, aber darauf musste ich erst einmal bestehen. Manchmal klappt so etwas und manchmal nicht.

Ich habe auch irgendwo gelesen, dass Kiran Rao (die Ehefrau von Aamir Khan) Ihre Cousine ist. Haben Sie sie jemals gefragt, Sie jemandem vorzustellen oder wollten Sie es so nicht machen?
Nein, das wollte ich nie. Ich halte meine Familie komplett aus meiner Arbeit heraus und rede nicht einmal darüber, weil ich das sehr persönlich finde. Also gebe ich mir mühe, das nicht zu vermischen. Das ist sehr schwierig, weil viele Leute danach fragen. Familie ist für mich heilig und deswegen will ich das nicht mit meiner Arbeitswelt in Verbindung bringen. Ich erzähle ihr natürlich, was ich mache, aber wir diskutieren darüber nicht. Ich verbringe lieber Zeit mit ihr als eine Schwester. Wir brauchen alle unsere Auszeit und sind dann füreinander da.
(Anm. d. ISHQ Red.: Aditi Rao Hydari hat bisher nie in einem Projekt mitgespielt, an dem Kiran Rao beteiligt war. Ihrer Cousine wird höchstens in Delhi-6 gedankt, aber darin spielte sie selbst nur eine sehr kleine Rolle, lange bevor sie ernsthaft wahrgenommen wurde.)
Ich hatte nie irgendwelche Unterstützung in der Filmindustrie und da ist natürlich jeder Tag ein Kampf. Dabei geht es nicht unbedingt darum Arbeit zu bekommen, denn es gibt genug Arbeit da draußen. Es ist jedoch schwer, gute Jobs zu bekommen. Aber ich glaube, obwohl Leute das Gefühl haben, dass die Filmwelt eine Vetternwirtschaft ist, denke ich schon, dass Talent auch entscheidend ist. Ich habe so viel Liebe und Unterstützung von anderen Menschen und Fans erfahren, oder von Regisseuren, die mich in ihrem Film haben wollten. Ich denke, das zählt auch und ich kann mich wirklich glücklich schätzen. Man kann es auf die eigene Art schaffen, man muss nur von sich selbst und seinem Weg überzeugt sein! Dein Talent muss einfach Priorität haben und alles andere sollte nebensächlich sein: Dein Aussehen oder dein Tanzen, das alles ist einfach zusätzlich. Wenn man sich auf die Schauspielerei konzentriert, dann bekommt man auch eine Karriere, die länger anhält. Ich habe mit einigen der besten Regisseure unseres Landes gearbeitet und das war wirklich fantastisch. Ich denke, gerade mein Film mit Mani Ratnam hat mir viele Türen eröffnet. Inzwischen sind gute Regisseure über die Hindi-Filmindustrie hinaus auf mich aufmerksam geworden. Jetzt bin ich wirklich offen für unterschiedliche Erfahrungen. Indien ist so ein großes Land und die Tatsache, dass ich in verschiedenen Regionen arbeiten kann, ist eine wunderbare Gelegenheit. Ich wurde öfter gefragt, wie es ist, in einer Sprache zu arbeiten, die ich nicht verstehe und ich sage dann immer: Es geht nicht um die Sprachen, die Länder, Religionen oder Kasten. Der Regisseur ist der Kapitän des Schiffes und das ist ausschlaggebend. (Mani Ratnam hat unter anderem Dil Se auf Hindi gedreht, ohne die Sprache zu sprechen.) Außerdem geht es in Filmen um Gefühle und die kennen keine Sprache. Mir gefällt es also so ein gesamtindisches Talent zu sein. Es ist mehr Arbeit, wenn man die Sprache nicht versteht, aber auch ein Segen.